Fußball ist eine Ballsportart, bei der zwei Mannschaften mit dem Ziel gegeneinander antreten, mehr Tore als der Gegner zu erzielen und so das Spiel zu gewinnen. Die Spielzeit ist üblicherweise zweimal 45 Minuten, zuzüglich Nachspielzeit und gegebenenfalls Verlängerung. Eine Mannschaft besteht in der Regel aus elf Spielern, von denen einer der Torwart ist. Der Ball darf mit dem ganzen Körper gespielt werden mit Ausnahme der Arme und Hände; vorwiegend wird er mit dem Fuß getreten. Nur der Torwart (innerhalb des eigenen Strafraums) – und auch die Feldspieler beim Einwurf – dürfen den Ball mit den Händen berühren.
Der Erfolg des Fußballs beruht zum Ersten auf seiner Einfachheit. Der Aufwand für Mittel und Ausrüstung ist relativ gering (Straßenfußball), wodurch er auch in vielen Entwicklungsländern sehr populär wurde, und er ist für Neulinge und Zuschauer leicht verständlich oder gar selbstverständlich. Zum Zweiten fallen vergleichsweise wenig Tore, was den Wert eines Tores erhöht und die Spiele spannender macht, da überlegene bzw. besser platzierte Mannschaften nicht so oft gewinnen bzw. frühzeitig als Sieger feststehen wie in anderen Ballsportarten (Fußball ist ungerecht). Diesen Besonderheiten wirkt man allerdings in neuerer Zeit entgegen, mit komplizierteren Regularien (u. a. neue Abseitsregel) und im Spitzenfußball immer größerem (technischen) Aufwand, was zu einem gerechteren Fußball führen soll.
Fußball entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien und breitete sich ab den 1880er und 1890er Jahren in Kontinentaleuropa und anderen Kontinenten aus. Er gilt als weltweit beliebteste Mannschaftssportart / Teamsportart. Im Gegensatz zu anderen Sportarten (wie z. B. Handball) entwickelten sich Spitzenklubs im Fußball in der Regel nur in großen Städten, welche die sehr aufwendige Infrastruktur mit zuletzt immer höheren Anforderungen vorhalten können.
Spielprinzip
Fußball wird von zwei Mannschaften mit je elf Spielern auf einem rechteckigen Spielfeld gespielt. Ziel des Spieles ist es, den Ball öfter in das gegnerische Tor zu befördern, als es der Gegner schafft. Ein Tor zählt nur, wenn der Ball komplett die Torlinie zwischen den Torpfosten und unterhalb der Querlatte überquert. Fußball ist sowohl die Bezeichnung für die Sportart als auch für das Spielgerät, den Fußball selbst.
Die Tore befinden sich in der Mitte der beiden kurzen Seiten des Spielfelds. Bewacht werden sie von einem besonderen Spieler der jeweiligen Mannschaft, dem Torwart, der innerhalb des Strafraums den Ball auch mit den Händen spielen darf. Der Torwart trägt eine spezielle Kleidung und Ausrüstung (Torwarthandschuhe), die ihn optisch von den anderen Spielern unterscheidet. Die anderen zehn Spieler jeder Mannschaft werden Feldspieler genannt und unterteilen sich in Abwehr- und Mittelfeldspieler sowie Stürmer.
Sieger ist die Mannschaft, die im Spielverlauf die meisten Tore erzielen konnte. Bei Gleichstand endet das Spiel unentschieden. Eine Ausnahme bilden Spiele in sogenannten K.-o.-Runden, dort kann es zum Zwecke der Entscheidungsfindung zur Verlängerung oder zum Elfmeterschießen kommen.
Bedeutung
Das Fußballspiel hat sowohl als Spitzensportart mit Aktienbörsen-Präsenz sowie besonders als Breitensportart für mittlerweile alle Bevölkerungsschichten große Bedeutung. Es wird in Vereinen und Schulen gespielt, aber auch als Straßenfußball und – mit freierer Regelinterpretation – auf Bolzplätzen und beliebigen Freiflächen. Besonders in ärmeren Ländern wie Brasilien ist der Berufswunsch Fußballstar eine der wenigen Möglichkeiten, den Armenvierteln zu entrinnen.
Weltweite Verbreitung
Fußball ist heute eine der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Sportarten weltweit. Laut Angaben des Weltfußballverbandes FIFA spielten im Jahr 2006 über 265 Millionen Menschen in über 200 Ländern Fußball. Davon sind über 38 Millionen in weltweit über 325.000 Vereinen organisiert. 209 Länder und autonome Regionen sind Mitglieder der FIFA. Vor allem die einfachen Grundregeln sowie die geringe Ausrüstung, die zur Ausübung dieses Sports notwendig ist, machten das Spiel, das weltweit die gleichen Regeln hat, so populär und förderten seine Ausbreitung. Allein in Deutschland sind sechs Millionen Menschen in über 27.000 Fußballvereinen aktiv. Hinzu kommen noch etwa vier Millionen Menschen, die als sogenannte Hobbykicker in ihrer Freizeit in Hobby-, Betriebs- oder Thekenmannschaften regelmäßig Fußball spielen.
Fußball als Freizeitvergnügen
Es wird nicht nur auf der ganzen Welt Fußball gespielt, sondern es gehen Millionen Menschen regelmäßig in Fußballstadien, um dem Spiel zuzuschauen. Insbesondere in Europa und Südamerika dominiert der Fußball in der Sportberichterstattung. Weit mehr verfolgen die Spiele in allen Ländern der Welt über das Fernsehen.
Die 306 Spiele der deutschen Bundesliga-Saison 2009/10 besuchten über 13 Millionen Zuschauer (im Schnitt 42.490 Zuschauer). Die höchste je dokumentierte Zuschauerzahl liegt bei knapp 200.000 (Brasilien-Uruguay im Maracanã-Stadion bei der WM 1950). Fußball hat einen wichtigen, sozial verbindenden Einfluss: Die Fußballinteressierten kommen nahezu aus allen sozialen Schichten und besuchen Spiele sowohl auf regionalen Fußballplätzen als auch in den modernen Arenen. Für viele Millionen Menschen ist der Fußball vor allem Freizeitvergnügen. Er ist aber auch Gesprächsthema, für einige Fußballfans eine Art Ersatzreligion. Der Fußball ist für die Medien von großer Bedeutung, er füllt die regionalen und überregionalen Zeitungen, die Fachzeitschriften und sorgt für höchste Einschaltquoten im Fernsehen. Der Fußball ermöglicht es, menschliche Unfriedenheit oder „nationale Differenzen“ gewaltlos auszutragen oder zumindest zu kanalisieren, was hierbei allerdings nicht allzu ernst genommen werden darf.
Frauenfußball ist in der öffentlichen Wahrnehmung weitaus weniger präsent und populär, dennoch hat er in einigen Ländern, wie beispielsweise den Vereinigten Staaten und Deutschland, in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt durch die wiederholten Erfolge der dortigen Frauennationalteams.
Vereine und Verbände
Die FIFA (frz.: Fédération Internationale de Football Association) ist der Weltfußballverband mit Sitz in Zürich. Er organisiert verschiedene Fußballwettbewerbe, darunter die Männer- und die Frauen-Fußballweltmeisterschaften. Derzeitiger Präsident ist seit Februar 2016 der Schweizer Gianni Infantino.
Die alle vier Jahre stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft, bei der in meist einem Gastgeberland eine Nationalmannschaft als Turniersieger ermittelt wird, ist das derzeit größte Fußballereignis. Nach den sich über fast drei Jahre erstreckenden Qualifikationsrunden werden bei Herren-Turnieren 32 qualifizierte Mannschaften auf acht Gruppen für die Vorrunde aufgeteilt. Davon spielen 16 später im K.-o.-System um den FIFA-WM-Pokal. Das Gastgeberland ist automatisch für die Vorrunde qualifiziert. Die Weltmeisterschaft wird seit 1930, mit Unterbrechung infolge des Zweiten Weltkriegs, durchgeführt. Erstmals wurde im Jahr 1991 eine Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen ausgetragen, die ebenso alle vier Jahre stattfindet. Seit 1900 ist Fußball zudem eine olympische Disziplin.
Weitere große Meisterschaften sind die Copa América (Südamerika), Afrikameisterschaft, Asienmeisterschaft, Europameisterschaft, der CONCACAF Gold Cup (Nord- und Mittelamerika) und der OFC-Nationen-Pokal (Ozeanien). Diese Meisterschaften werden von je einer der sechs Kontinentalverbände (Konföderationen) AFC (Asien, Australien), CAF (Afrika), CONMEBOL (Südamerika), CONCACAF (Nord-, Mittelamerika, Karibik), OFC (Ozeanien) und UEFA (Europa) organisiert. 1992 und 1995 spielten die Sieger der kontinentalen Meisterschaften außerdem um den König-Fahd-Pokal und seit 1997 um den nun vom Weltfußballverband organisierten Konföderationen-Pokal.
In den einzelnen Ländern gibt es die nationalen Fußballverbände (z. B. Deutscher Fußball-Bund, Liechtensteiner Fussballverband, Österreichischer Fußball-Bund oder Schweizerischer Fussballverband; siehe auch Liste der FIFA-Mitglieder), die in der Regel eine Meisterschaft unter den im Verband organisierten Vereinen zur Ermittlung des nationalen Fußballmeisters durchführen. Darunter existieren häufig ein mehrstufiges Ligasystem, bis hin zu semiprofessionellen Ligen und den Amateur- und Freizeitligen.
Altersklasseneinteilung des Deutschen Fußball-Bundes.
Stichtag für die Einteilung in die Altersklassen ist der 1. Januar eines jeden Jahres. Das Spieljahr (Saison) beginnt jedes Jahr am 1. August und endet am 31. Juli im Jahr darauf.
Die Fußballjugend spielt in folgenden Altersklassen:
G-Junioren (Bambini/U 7): G-Junioren einer Spielzeit sind Spieler, die im Kalenderjahr, in dem das Spieljahr beginnt, noch nicht das 7. Lebensjahr vollenden oder vollendet haben. In der Saison/Spieljahr 2017/18 sind dies die Jahrgänge 2011 und jünger.
F-Junioren (U 8/U 9): F-Junioren einer Spielzeit sind Spieler, die im Kalenderjahr, in dem das Spieljahr beginnt, das 7. oder das 8. Lebensjahr vollenden oder vollendet haben. In der Saison/Spieljahr 2017/18 sind dies die Jahrgänge 2009 bzw. 2010.
E-Junioren (U 10/U 11): E-Junioren einer Spielzeit sind Spieler, die im Kalenderjahr, in dem das Spieljahr beginnt, das 9. oder das 10. Lebensjahr vollenden oder vollendet haben. In der Saison/Spieljahr 2017/18 sind dies die Jahrgänge 2007 bzw. 2008.
D-Junioren (U 12/U 13): D-Junioren einer Spielzeit sind Spieler, die im Kalenderjahr, in dem das Spieljahr beginnt, das 11. oder das 12. Lebensjahr vollenden oder vollendet haben. In der Saison/Spieljahr 2017/18 sind dies die Jahrgänge 2005 bzw. 2006.
C-Junioren (U 14/U 15): C-Junioren einer Spielzeit sind Spieler, die im Kalenderjahr, in dem das Spieljahr beginnt, das 13. oder das 14. Lebensjahr vollenden oder vollendet haben. In der Saison/Spieljahr 2017/18 sind dies die Jahrgänge 2003 bzw. 2004.
B-Junioren (U 16/U 17): B-Junioren einer Spielzeit sind Spieler, die im Kalenderjahr, in dem das Spieljahr beginnt, das 15. oder das 16. Lebensjahr vollenden oder vollendet haben. In der Saison/Spieljahr 2017/18 sind dies die Jahrgänge 2001 bzw. 2002.
A-Junioren (U 18/U 19): A-Junioren einer Spielzeit sind Spieler, die im Kalenderjahr, in der das Spieljahr beginnt, das 17. oder das 18. Lebensjahr vollenden oder vollendet haben. In der Saison 2017/18 sind dies die Jahrgänge 1999 bzw. 2000.
Im Bereich der B-Junioren und jünger sind gemischte Staffeln (Jungen- und Mädchen-Mannschaften) zulässig. Wo die örtlichen Verhältnisse es notwendig erscheinen lassen, können vom zuständigen Jugendausschuss Spielrunden mit Mannschaften zugelassen werden, in denen Spieler verschiedener Altersklassen mitspielen.
Quelle: Wikipedia, Stand Januar 2018